Die Idee ...

 

... für die Schulpartnerschaft mit Bangladesch entstand in den 80er-Jahren im Religionsunterricht von Hartmut Neugebauer, der zu dieser Zeit in Heidenheim an der damaligen Adalbert-Stifter-Realschule und am Werkgymnasium unterrichtete.

 

Behandelt wurde in der Klasse 10 des Werkgymnasiums die Botschaft Jesu in der Bergpredigt. Die Bergpredigt ist die wohl bekannteste Predigt Jesu. Darin legte Jesus sozusagen sein Grundsatzprogramm dar und stellte Regeln für das Zusammenleben auf. Jesus forderte die Menschen auf, "Gutes zu tun" und sich gegenseitig zu helfen, vor allem den Benachteiligten und Schwächeren.

 

Bei den Schülerinnen und Schülern entstand der Wunsch, das Gelernte in die Praxis umzusetzen. Wenn die Bergpredigt eine Vision für die Zukunft der Gesellschaft sein sollte, dann wollten sie nicht nur darüber nachdenken sondern diese Vision auch nachleben. Die Schülerinnen und Schüler wollten also selbst etwas "Gutes tun".

 


Die erste Orangenaktion

 

So kam es, dass Hartmut Neugebauer mit seiner Religionsklasse die erste Orangenaktion organisierte. An einem Samstagvormittag im Dezember 1985 gingen die Schülerinnen und Schüler in Schnaitheim von Haus zu Haus und verkauften Orangen für einen guten Zweck. Der Erlös der Aktion betrug 2.000 DM und ging damals an ein von den Schülern ausgesuchtes Projekt des evangelischen Hilfswerks „Brot für die Welt“, ein Flüchtlingslager mit vielen unterernährten und kranken Kindern im Sudan.

 

Die Schüler und Schülerinnen waren über den Erfolg der Aktion überrascht und begeistert. Auch der Religionslehrer war von dem Engagement seiner Schüler äußerst angetan und erzählte auch den Klassen 6-9 des Werkgymnasiums sowie den Klassen 6-10 an der Adalbert-Stifter-Realschule von dieser gelungenen Aktion. Zur Überraschung des Religionslehrers waren alle Klassen ohne Ausnahme von der Idee begeistert und äußerten den Wunsch, im darauffolgenden Jahr ähnliches durchführen zu dürfen.

 

Das war wiederum für Hartmut Neugebauer Anlass genug, nach einem Projekt Ausschau zu halten, das für Schüler geeignet wäre und vor allem auch längerfristig unterstützt werden könne, so dass Schüler und Schülerinnen eine Projektentwicklung über längere Zeit verfolgen und daraus lernen könnten.

 


Eine neue Schule entsteht


Hartmut Neugebauer pflegte einen persönlichen Kontakt zum katholischen Pfarrer Karl Edelmann, der zu dieser Zeit als Dozent in Dhaka/Bangladesch arbeitete. Pfarrer Edelmann wurde also angeschrieben, ob er denn behilflich sein könnte. Von ihm kam die Information, dass man im Norden von Bangladesch plane, eine weiterführende Realschule zu bauen, da eine solche nur 200 km entfernt vorhanden war. Sonst gab es im Norden des Landes nur Grundschulen bis Klasse 5. Allerdings fehlten den Dorfbewohnern im Distrikt Mymensingh die nötigen finanziellen Mittel, um ein solches Projekt allein realisieren zu können.

 

Für die Heidenheimer Schülerinnen und Schüler war das ein sehr passendes Projekt und zugleich eine starke Herausforderung. Ab Dezember 1986 nahmen jährlich von beiden Heidenheimer Schulen rund 200 Schülerinnen und Schüler an den Orangenverkaufsaktionen in Heidenheim und Umgebung teil. Der Erlös von 3.000-4.000 DM pro Aktion ging nach Bhalukapara und wurde dort umgehend zum Bau der Schule verwendet.

 

Weitere Spenden von kulturellen Abenden, Schulfesten und Tombolas kamen hinzu, auch zwei Kirchengemeinden beteiligten sich mit Spenden an der Aktion. Dank dieser finanziellen Mittel - es waren bis Ende 1991 über 120.000 DM - konnte die Schule Ende 1992 fertiggestellt werden.

 

 

Die Schule erhielt den Namen St. Theresa High School und wurde zur Partnerschule des Werkgymnasiums und der Adalbert-Stifter-Realschule ernannt.

 
Dank der finanziellen Unterstützung aus Heidenheim konnte in Bhalukapara diese weiterführende Schule gebaut und über viele Jahre betrieben und erweitert werden. Die ursprüngliche Initative der damaligen Schülerinnen und Schüler hat sich mehr als gelohnt.


Auch heute noch wird durch ihre Idee weiterhin viel "Gutes getan". Lesen Sie hier, wie es mit dem Schulprojekt in Bhalukapara weiterging.